“Russland dreht weiter am Gashahn” meldet die Tagesschau am 18. Juni 2022.
“Russland bleibt ein maximal zuverlässiger Lieferant”, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag, 20. Juni 2022, der Agentur Interfax zufolge. Er bekräftigte einmal mehr, dass die Ursache der derzeitigen Lieferreduktion Verzögerungen bei Reparaturarbeiten und fehlende Turbinen seien. “Das ist eine menschengemachte Krise. Sie ist von der EU erschaffen worden”, sagte Peskow.
Zur Versachlichung der Diskussion die nachfolgenden Informationen:
In der Pipeline “Nordstream 1” verdichten auf der russischen Seite der am Grund der Ostsee liegenden Leitungstrasse 5 Turbinen je 33 Mio. cbm pro Tag Gas, damit es bis nach Deutschland fließt. Diese Turbinen unterliegen einer regelmäßigen Wartung, wofür sie ausgebaut werden müssen und ins Wartungswerk gebracht werden müssen, ähnlich wie bei Flugzeugtriebwerken. Die Wartung lässt die Firma Siemens in Kanada machen, weil es angeblich nur dort technisch möglich sei.
Eine der Turbinen darf wegen der kanadischen Sanktionen Kanada nicht wieder verlassen.
Eine zweite kann aus diesem Grund durch Siemens nicht nach Kanada versendet werden.
Eine dritte Turbine musste wegen Überschreitung des Wartungszyklus in Russsland außer Betrieb genommen werden.
Übrig bleiben 2 Turbinen je 33 Mio. cbm pro Tag, in Summe 66 Mio. cbm. Das sind die 40% der theoretischen Maximalkapazität von denen deutsche Medien reden. Die Stellungnahme der Fa. Siemens bestätigt diesen Sachverhalt (siehe Berliner Zeitung am 14. Juni 2022).