
Der „Liebesthron“ an der Skulpturenstraße des Friedens bei Sankt Wendel
Die Skulpturenstraße des Friedens ist die Verwirklichung einer Idee von Otto Freundlich, einer quer durch Europa verlaufenden Straße, als Zeichen gegen Krieg, für die Verständigung zwischen den einzelnen Ländern und Völkern.
Die Bilder und Skulpturen von Otto Freundlich galten zur Zeit der damaligen Kriegsertüchtigung gegen Russland als „Entartete Kunst“. Der Begriff „Entartete Kunst“ bezeichnete Kunstwerke, die dem Ziel der Kriegsertüchtigung widersprachen. Sie wurden aus Museen und öffentlichen Sammlungen entfernt. Otto Freundlich flüchtete nach Südfrankreich. Dort würde er denunziert, verhaftet und entlang seiner Friedensstraße bis nach Ost-Polen verfrachtet, wo er am ersten Tag seines Eintreffens in einem deutschen Konzentrationslager ermordet wurde.
Seine Frau, Jeanne Freundlich-Kloss, blieb bis zum Ende des Krieges im KZ Camp de Gurs (in den Pyrenäen) interniert. 1944 nahm Jeanne den Faden ihres Lebens wieder auf. Ihr haben wir es zu verdanken, dass die Idee einer europäischen Friedensstraße der Nachwelt überliefert wurde. Doch zunächst geriet der Plan in Vergessenheit. Erst Ende der 1970er Jahre wurde die fast verlorene Spur von Otto Freundlich erneut aufgegriffen.
In Gedenken an Otto Freundlich erklärte der saarländische Bildhauer Leo Kornbrust 1979 die von ihm zuvor initiierte Straße der Skulpturen in St. Wendel symbolisch zur Teilstrecke der europäischen Skulpturenstraße.
Inzwischen ist ein internationales Netzwerk von Kunstprojekten und Friedensinitiativen entstanden und es stehen fast 600 Skulpturen entlang der beiden Strecken.

Bild oben: https://strasse-des-friedens.com/kuenstler-innen
Quelle: https://strasse-des-friedens.com/
Einen ausführlichen schönen Beitrag zu der Ausstellung gibt es inzwischen auch auf dem Blog von Hilke Maunders:
https://meinfrankreich.com/otto-freundlich/