Danke dem sowjetischen Volk für die Befreiung vom Faschismus

Die Erinnerung ist ein wichtiger Feind des Krieges (Aristoteles)

Die Initiativgruppe „Kraniche“ hatte am 9. Mai 2024, dem Tag des Sieges über den Hitlerfaschismus, in Homburg (Saar) einen Marsch des „Unsterblichen Regiments“ organisiert, der zu diesem Datum international stattfindet. Etwa 70 Personen waren nach Homburg gekommen. In der Stadt und auf dem gemeinsamen Weg zum Hauptfriedhof gab es musikalische Beiträge und Reden von mehreren Anwesenden, darunter auch Beiträge von Kriegsveteranen.

An den Gräbern wurden von mehreren Teilnehmern Blumen abgelegt

Die Gräber der meist sowjetischen Kriegsgefangenen sind auf dem Homburger Hauptfriedhof nicht leicht zu finden. Weder Hinweistafeln noch Gedenksteine sind zu sehen. Man muss die Stelle kennen, an der die Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter begraben liegen, platzsparend in 70 Zentimeter engen Gruben zu viert übereinander gestapelt, unter ungepflegtem Rasen. Über die an ihnen begangenen Verbrechen wächst in Homburg Gras, seit 79! Jahren.

Die Homburger Initiativegruppe “Kraniche” will mit ihrem Friedensmarsch die Öffentlichkeit aufmerksam machen und wünscht sich einen würdigen Umgang mit dieser Gräberstätte.

Die Stadt Homburg hatte für den Friedensmarsch nur eine Teilgenehmigung erteilt. Zusätzliche Auflagen und Verbote wurden sogar zwei Tage vor der Veranstaltung angeordnet. So wurden zum Beispiel alle Symbole des Sieges der Sowjetunion gegen den Hitlerfaschismus auf dem Friedensmarsch verboten. Die Stadt hat sich mit ihren Auflagen- und Verbotsanordnung ein Selbstzeugnis der eigenen Geschichtsvergessenheit ausgestellt. In Homburg ist diese Geschichtsvergessenheit damit jetzt amtlich.

Teilnehmer des Friedensmarsches auf dem Weg in Richtung Hauptfriedhof

70 Teilnehmer waren dem Aufruf zum Friedensmarsch gefolgt

Losungen und Redebeiträge auf dem Friedensmarsch

Kurzvideo vom Friedensmarsch:

4 Gedanken zu „Danke dem sowjetischen Volk für die Befreiung vom Faschismus“

  1. Homburg ist diese Geschichtsvergessenheit damit jetzt amtlich.

    Besser kann man nicht sagen
    Danke, Norbert 💖

  2. Es ist gut, das es sowas hier in Homburg gibt.
    Es hilft allen, damit keine vergessen wird, der sein Leben für die Freiheit geopfert hat.
    Ich hoffe, das d. Behörden endlich was machen und nächstes Jahr die Menschen ohne Verbote diese Tag feiern dürfen.

  3. Vielen Dank für diesen Artikel und vor allem für die ausführliche Erläuterung der Umstände, unter denen dieses Ereignis stattgefunden hat!

  4. Es fällt schwer, in diesem Zusammenhang wohlwollend Vergesslichkeit anzunehmen.
    Gerade wenn durch Politiker und Presse wieder massive und systematisch alte Russland-Feindbilder verbreitet werden.

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