Doku über den Film von Ken Loach – Ich, Daniel Blake

In seinem 2015 mit der Goldenen Palme prämierten Film rechnet der britische Regisseur Ken Loach mit dem maroden Sozialversicherungssystem in Großbritannien ab. Der Film löste eine Welle politischer Proteste aus. Loach erzählt die Geschichte eines Witwers, der nach einem Herzinfarkt seinen Beruf als Zimmermann nicht mehr ausüben kann. Sein Antrag auf Sozialhilfe wird abgelehnt …

Es war einmal… Ich, Daniel Blake | Doku HD Reupload | ARTE

Zwischen absurden Amtsentscheiden und hoffnungslosen Bewerbungsversuchen: Daniel Blake lebt als Witwer im nordöstlichen Newcastle upon Tyne und erleidet kurz vor der Rente einen Herzinfarkt, der ihn als Zimmermann arbeitsunfähig macht. Da er stets ins Sozialsystem eingezahlt hat und seinen Pflichten als Bürger nachgekommen ist, erhofft er sich in dieser schweren Zeit finanzielle Unterstützung vom Staat und beantragt Sozialhilfe.

Doch sein Antrag wird abgelehnt und er erhält auch nach mehrmaligem Nachfragen keine eindeutige Begründung für den negativen Bescheid. In der zuständigen Behörde rät man ihm, Arbeitslosenhilfe zu beantragen und sich in der Zwischenzeit um einen neuen Job zu bemühen. Daniel hat nicht nur mit dem zermürbenden Bürokratieapparat und dessen Intransparenz zu kämpfen, sondern auch mit der fortschreitenden Digitalisierung des immer komplexer werdenden Arbeitsmarktes.

Eines Tages, erneut mit Anträgen und Formularen des Jobcenters kämpfend, lernt er die alleinerziehende Mutter Katie kennen, die ebenfalls an der fehlenden staatlichen Hilfe zu verzweifeln droht. Getrieben von seinem Streben nach sozialer Gerechtigkeit und einem zunehmenden Pflichtbewusstsein gegenüber der jungen Frau und ihren zwei Kindern beschließt Daniel, die kleine Familie zu unterstützen, wo er nur kann. Ken Loach zeigt in seinem Film nicht nur die Herzlosigkeit des Verwaltungsapparats, sondern auch den bewegenden Sieg der Menschlichkeit darüber.

Mit seinem Werk prangert Ken Loach die in den 2010er Jahren in Großbritannien beschlossenen neoliberalen Gesetze an. Die Dokumentation befasst sich auch mit den zahlreichen Reaktionen der Öffentlichkeit auf den sozialkritischen Film: In Großbritannien wurde sogar im Unterhaus über „Ich, Daniel Blake“ gestritten, und auch im Ausland fand der Film aufgrund seiner allgemeingültigen Botschaft viel Beachtung. Menschen auf der ganzen Welt erkannten sich in Daniel Blake wieder, zumal ihn ein ehemaliger Arbeiter aus Newcastle verkörperte, der als Laiendarsteller erstmals eine Hauptrolle in einem Kinofilm spielte.