Beim Einkaufen wird immer seltener mit Bargeld bezahlt

Eine Wortmeldung von Hansjörg Waidner, Kirkel

Es kann doch nicht sein, und da werden vor allen Dingen auch unsere Senioren gerne und leider allzu oft vergessen, bzw. übersehen. Wer von den heute 70-jährigen ist denn schon themensicher bzw. mit einem PC zu Hause ausgestattet, bzw. wer wagt es, seine Bankgeschäfte „online“ zu erledigen? Und das ist zahlenmäßig eine beachtliche Gruppe Mitbürger.

Was mir gegen den Strich geht ist, dass sich die Banken -ohne Ausnahme- da es ja Kosten verursacht, vom Thema Bargeld komplett zurückziehen wollen und sicher auch werden. (Humanes Management? Was wird denn da an den Universitäten gelehrt ??) Bargeld ist eines der ureigensten Geschäfte einer Bank!

Ich hatte es ja im Brief angedeutet und das ist nicht aus der Luft gegriffen, dass in Skandinavien (Schweden) zahlreiche Bürger sich einen Chip in den Handrücken implantieren ließen. Damit wird dann das Brot und das Fleisch bargeldlos bezahlt. Ich nenne das pervers.

Was im Leserbrief komplett weggelassen wurde (das darf die SB Zeitung natürlich) ist, dass die POSTBANK zunächst hier in Kirkel, im Ortsteil Limbach und nun auch in der Kreis- und Universitätsstadt Homburg die Schotten sozusagen dicht macht. Mein Brief nach Bonn an die Verwaltung wurde damit beantwortet, dass man mir weiß machen wollte, dass in Zweibrücken (wohin ich per Plakat an der Eingangstür in Homburg gebeten wurde zu fahren!) mehr „Geschäft“ wäre als in Homburg. Wer´s glauben mag!??

Leserbrief von Hansjörg Waidner in der Saarbrücker Zeitung

Des weiteren antwortete man mir, dass ich ja zu einem der ansässigen Discounter gehen könnte, wenn ich Bargeld bräuchte!! Diese Unverfrorenheit muss man sich mal vorstellen. Man versucht mich zu nötigen, zu ALDI, LIDL, EDEKA und und zu gehen, dort Umsatz zu machen, um an Bargeld zu kommen. Dreister geht es nicht mehr.

Jetzt versetzen wir uns mal in die Lage der Vereine: Vorausgesetzt, die Corona Zeiten gehen einmal zu Ende und das gesellschaftliche Leben nimmt wieder Fahrt auf, sprich diverse Feste können wieder stattfinden. Der Verein, der etwas anbietet braucht Wechselgeld. Das muss vorab bei einer Bank „bestellt“ !! werden, da ja die Banken keine Kassen und damit auch kein Bargeld bevorraten. Das gleiche „Spiel“ geht nach dem Fest dann weiter, dahingehend, dass Banken nur widerwillig Bargeld (gerollt!!) annehmen. Dann wird das Geld an eine zentrale Stelle geschickt, dass es dort gezählt, bzw. gewogen wird – natürlich gegen satte Gebühren.

Mir selbst ist passiert, dass meine Frau und ich eine Catering Firma beauftragt haben. Vorkasse der in Auftrag gegebenen Summe um die € 1500,00. Was tue ich jetzt? Ich muss diese Summe Tage vorher bestellen, denn der Bank-O-Mat spuckt mir, trotz Deckung, diese Summe nicht aus.

Wenn das so weitergeht und sich Handel und Industrie aus ihren ureigensten Geschäften verabschieden, ja bekomme ich dann in einer Parfümerie Tapeten, beim Obsthändler Farbe, beim Autohandel meine Lebensmittel???

Das alles ist nicht mehr zu glauben. Und wie ich schon fast resignierend schrieb: Was lassen wir uns eigentlich noch alles bieten??? Manchmal wünschte ich mir mehr Widerstand, gerade wenn es um alltäglich aber Notwendiges geht.

Sie dürfen, wenn Sie möchten, meinen Leserbrief gerne Wort für Wort zitieren, auch mit meinem Namen. Ebenso dürfen Sie mich aus meiner heutigen Mail zitieren. Da lasse ich Ihnen freie Hand.

Herzliche Grüße

Hansjörg Waidner
Kirkel
17. August 2021


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