Hallo, Leser-Reporter-Redaktion der SZ,

Von Franz Schneider, Saarbrücken

am 21. Juli ist mir an der Eingangsschranke zum Parkplatz des Zentrums am Boxberg (Ärztezentrum in Neunkirchen Saar) folgendes passiert. Bisher (ich benutze Parkplatz seit einem Jahr) konnte man den Parkplatz ungehindert benutzen. Die Schranke war hoch, Gebühren wurden nicht verlangt. Nun komme ich an eine heruntergelassene Schranke. Zwar steht ein Schild da, das auf die Bargeld-Zahlung von bestimmten Gebühren hinweist. Das Schild hat aber keine Gültigkeit mehr, da an dem neu aufgestellten Apparat kein Einwurfschlitz vorhanden ist. Dafür entdeckt man dort eine kleine Fläche, an die man die Girokarte anhalten muss. Glücklicherweise hatte ich diese dabei. Ich war dennoch verärgert, dass man mit einer schwer zu akzeptierenden Selbstverständlichkeit davon ausgeht, dass jeder sofort begreifen muss, ohne in irgendeiner Weise darauf hingewiesen zu werden oder vorher in irgendeiner öffentlichen Form darüber informiert wurde. Der Parkplatz wird schließlich Tag für Tag von hunderten von Menschen – in aller Regel Patienten – benutzt.

Ich konnte beobachten, dass es einem anderen Herrn ebenso wie mir erging. Er war sichtlich überfordert durch die Situation, war nicht in der Lage der geforderten Zahlweise nachzukommen. Er musste ein Wendemanöver vor der Schranke durchführen etc.

Meine Nachfrage bei der Stadt Neunkirchen wurde von dem Rechtsamt mit dem unbefriedigenden Hinweis beschieden, dass die Stadt hierauf keinen Einfluss habe, da der Parkplatz sich in Privatbesitz befinde.

Verlangt wird eine Girokarte. Akzeptiert wurde in meinem Fall die der Sparkasse Saarbrücken. Also muss der Saarländische Sparkassenverband als aktiver Partner bei der Einführung der bargeldlosen Zahlweise mitgewirkt haben. Sparkassen sind öffentlich-rechtliche Einrichtungen und müssen ihre Geschäftstätigkeit dem Prinzip der Gemeinnützigkeit unterstellen. Ich kann das bei der hier dargestellten Vorgehensweise nicht erkennen. Es bestätigt sich wieder einmal, dass gerade dieser Verband besonders „aggressiv“ seine Strategie des bargeldlosen Zahlens durchsetzt. Er scheut sich auch nicht, ein Lotteriespiel daraus zu machen und demjenigen den Gewinn eines Mercedes in Aussicht zu stellen, der sich verpflichtet, nur noch bargeldlos zu zahlen. So unlängst geschehen in einer Mitteilung an alle Kunden der Sparkasse. In meinem Fall der Sparkasse Saarbrücken. Aber da es sich um eine Strategie handelt, die „von oben“ durchgedrückt wird, ist davon auszugehen, dass alle Sparkassenkunden des Saarlandes diese Mitteilung erhielten.

Auch die Stadt Neunkirchen könnte durch ihren Verwaltungsrat (Aufsichtsorgan der dortigen Sparkasse) mäßigend auf die Verantwortlichen der Einführung der bargeldlosen Zahlung einwirken.

Meine Bitte um Auskunft beim Saarländischen Sparkassenverband wurde nicht beantwortet.

Ich bin mir sicher, dass viele Menschen vor der Schranke am Boxberg ratlos und verärgert wenden mussten, was besonders Mühe und Aufregung verursacht, wenn dahinter schon das nächste Auto wartet.

Freundliche Grüße
Franz Schneider, Saarbrücken

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