Endlich zurück in „die Steinzeit der Menschheit“: Nur bringt die größte Keule ’Sicherheit’?

Ein Gastbeitrag von Dr. Nikolaus Götz

Es ist wie bei der schrecklichen Corona-Pandemie: Die apokalypseblinden Reporter der großen Fernsehanstalten und in deren Gefolge wieder die viel unüberlegt redenden Politiker weisen der angeblich ungeschützten Volksmasse den ’richtigen’ Weg. Wie im November 1914 klatschte 2022 die Mehrheit der Abgeordneten des ’Hohen Hauses’ in der Bundesrepublik Deutschland dem SPD-Kanzler Olav Scholz frenetischen Beifall für die „Sicherung des Friedens“, nachdem dieser sein Hochrüstungsprogramm für Krieg verkündete!

Die inzwischen überall in der BRD lebenden ukrainischen Mitbürger zeigen urplötzlich ihre Nationalfahnen und demonstrieren für den „Schutz ihres Heimatlandes“, wobei sie meistens darunter jedoch „kriegerisches Engagement und Zerstörung“ verstehen. Sie rufen „Frieden!“ und verlangen nach „Krieg“! So werden die positiven, eher defensiven Konzepte „friedlicher Konfliktlösung“ nicht nur die der Deutschen Friedensbewegung im Gezetere und Jammern der individuell Betroffenen niedergebrüllt. Die ’weiße Fahne’ der ’Kapitulation’ wird zugunsten von Tod und Zerstörung unreflektiert als probates Mittel eingetauscht. Bei so viel Tötungseuphorie müssten gerade die Alarmsirenen der Vernunft schrillen und zu geopolitischer Nüchternheit wie Deeskalation mahnen.

Doch gewisse Genossen der konservativen Regierungsparteien (SPD und FDP), leben wie die Christlich („Liebe Deine Feinde wie Dich selbst!“???) Demokratische Union (CDU) mental erneut „in der Steinzeit“ der unentwegt blutigen Geschichte der Menschheit. „100 Mrd.“ Sondergeld werden aus der Staatskasse für die Anfertigung der „größten Keule“ zum Totschlagen des Gegners investiert, wobei die Propagandisten im deutschen Bundestag doch nach dem verlorenen Afghanistan-Krieg wissen sollten, dass mit einer ’Keule’ keine gesellschaftlichen Probleme zu lösen sind. Seit dem Fall der Mauer von 1989 und dem Zerfall der alten Sowjetunion haben die verantwortlichen Westpolitiker es verpasst, das ’neue Russland’ sicherheitspolitisch einzubinden. Jetzt rasen wie irr trompetende Kriegselefanten durch den Laden und zertrümmern erneut das letzte hohe menschliche Kulturgut, das eigene Porzellan!

Diese unbelehrbaren, parlamentarischen Kriegstreiber planen gerade zukünftiges individuelles Leid, auch Hunger und Zerstörung. Soll Deutschland wieder aussehen wie 1945? Die „friedliebende“ Bundeswehr wird, so werden ’sie’ tönen, alsbald erneut wieder „Brunnen bohren“ müssen und die Freiheit der Geimpften vor ’Stalingrad’ verteidigen. Dafür braucht es eben in der perversen Denkweise dieser antiken Kriegshelden, statt Schild und Lanzen heute Bomben, Drohnen und sonstige noch „streng geheime“ Kriegsroboter. Diese blanke Kriegswut steht im absoluten Gegensatz zur vom deutschen Volk gewollten freiheitlich demokratischen republikanischen Grundordnung. Eine solche Politik war 1914 ein Verbrechen, war 1939 ein Verbrechen und ist auch heute ein Verbrechen! „Von deutschem Boden soll nie wieder Krieg ausgehen!“, sagte einmal Altkanzler Willy Brandt (SPD). Er machte den Kniefall in Warschau und bat um Vergebung für die Kriegsverbrechen der Deutschen! Er ermöglichte die friedliche deutsche Wiedervereinigung gegen die damaligen politischen Vorstellungen der CDU! Seine SPD-Erben jedoch verraten uns heute so schändlich, wie sie 1914 ins Kriegsgeheule mit einstimmten. Die ’linke’ Rosa Luxemburg saß, weil sie für Frieden war, im Gefängnis! Schon vor rund 2000 Jahren versuchte ein gewisser Jesus seine Fans mit dem Argument zu überzeugen: „Wer zum Schwert greift, kommt durch das Schwert um!“ Zwecklos solche Argumentation, denn dieser friedensbewegte Querdenker gegen Nationalismus und Rüstung wurde von den Herrschenden jener Tage, so die biblische Erzählung, gekreuzigt.

Die bundesdeutschen Leitmedien bringen seit dem 24. Februar 2022 nicht tagtäglich die Zahlen über die Produktion von Waffen, Bomben und Raketen in der BRD. Sie zeigen auch nicht tagtäglich deren Auswirkungen mit zerfetzten menschlichen Leibern bei ihrer den Bürgern vorgaukelnden „Sicherheit“ bringenden Anwendung. Lieber präsentieren die aalglatten TV-Macher „die Börse vor 20 Uhr“. Sie kommentieren dabei „stolz“, den überwiegend Besitzlosen der BRD, die positive Entwicklung der Rüstungsaktien auf dem Kapitalmarkt. Ein tagtäglicher Leichenbericht der ’Killing fields’, live vom Schlachtfeld, würde vielleicht auch eine kriegsliebende Bundesministerin a. D. wie Frau Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU; 2019-2021) zum Nachdenken anregen. Sie hat vergessen, dass deutsche Außenpolitik stets Generalstabsarbeit für Frieden sein sollte.

Der Frieden zwischen den Staaten Deutschland und Frankreich wurde durch Charles De Gaule und Konrad Adenauer (CDU) gestiftet. Aus den bis dato sogenannten ’Erbfeinden’ wurden seit 1962 die ziemlich besten Freunde! Die Bürger der westeuropäischen Nationen leben heute friedlich, sicher und in Freundschaft in einer offenen Gesellschaft zusammen. Eine solch wirkliche Friedenspolitik ist auch mit Osteuropa und den Bürgern ’Russlands’ wie ihren politischen Vertretern möglich. Dafür braucht die Europäische Union keine neue hochgerüstete ’Deutsche Wehrmacht’ und erst recht nicht, einen muskulösen Steinzeitbarbaren mit einer Superkeule für 100 Mrd. Euro!

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